Tag der Gesunden Ernährung - Ein Statement eines Kardiologen
Tag der Gesunden Ernährung - Ein Statement eines Kardiologen

Gesunde Ernährung – das ist mehr als nur der nach Art und Menge richtige Mix an Wasser, Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen:

Richtig gesund ist Ernährung erst, wenn möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel konsumiert werden, denn in denen steckt oft sehr viel Chemie, und die ist – sehr vorsichtig gesagt - nicht unbedingt gesundheitsfördernd. Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln von fertigen Kartoffelpuffern über Dosengerichte bis zu Fruchtjoghurt können z.B. Allergien auslösen. Auch die fettreduzierten Lebensmittel bergen ihre Tücken: Das Weniger an Fett wird durch ein Mehr an Kohlenhydraten erkauft. Die aber werden von vielen Menschen ohnehin schon im Übermaß konsumiert (Limonaden, Eis, Süßigkeiten, Knabbereien…) und begünstigen so die Entstehung eines Typ-2-Diabetes, unter dem ein zunehmend größerer Anteil der Bevölkerung leidet. Also gilt: Am besten frisches Obst und Gemüse selbst verarbeiten und auf Fertiglebensmittel möglichst verzichten.

Gesunde Ernährung enthält auch nicht unbedingt die modernsten Produkte. Alte Apfelsorten z.B. lösen deutlich seltener Allergien aus als moderne Hochleistungssorten, die auf maximalen Ertrag hin gezüchtet wurden.

Im Übrigen können gesunde Nahrungsmittel nur aus einer gesunden Umwelt kommen. Die aber wird durch unser unvernünftiges System des Wirtschaftens zunehmend geschädigt: Im Ringen um „günstige“ Lebensmittelpreise werden in der Landwirtschaft Methoden eingesetzt, mit denen Natur verwüstet, Ackerboden und Grundwasser vergiftet und Tier-, Pflanzen- und Insektenwelt nachhaltig geschädigt werden. Die Ausrottung dutzender Arten Jahr für Jahr zerstört allmählich unsere Lebensgrundlagen! So sind günstige Preise für Obst, Gemüse und Fleisch letztlich schädlich, weil sie keine schonende und achtsame Behandlung unserer natürlichen Lebensgrundlagen ermöglichen. Bei Fleisch und Geflügel kommt noch hinzu, dass niedrige Preise nur bei Massentierhaltung möglich sind, in der regelmäßig hochwirksame Antibiotika in großen Mengen verfüttert werden, so dass Krankheitserreger sich anpassen – sie werden resistent. Auf diese Weise sind auch in der Anwendung am Menschen zahlreiche Antibiotika bei einer zunehmenden Zahl von Krankheitserregern nicht mehr wirksam, weshalb jährlich weltweit mittlerweile zehntausende Menschen an Infektionen sterben, die früher behandelbar waren.

Gesunde Ernährung ist also nicht nur das, was auf den Teller kommt, sondern sie beginnt auf dem Acker und im Stall, sie hat ihren Preis, undsie sollte zu einem möglichst hohen Anteil aus regionalen Betrieben kommen, um durch kurze Transportwege unsere strapazierte Umwelt zu entlasten. Umfassende Informationen über gesunde Ernährung gibt es auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Wer sich mit den dort nachlesbaren Empfehlungen vertrautgemacht hat, braucht nur noch zwei Dinge zu tun: Die Empfehlungen befolgen (einschließlich regelmäßiger körperlicher Aktivität!) und achtsam einkaufen.

 

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Gesunde Ernährung – das ist mehr als nur der nach Art und Menge richtige Mix an Wasser, Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen:

Richtig gesund ist Ernährung erst, wenn möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel konsumiert werden, denn in denen steckt oft sehr viel Chemie, und die ist – sehr vorsichtig gesagt - nicht unbedingt gesundheitsfördernd. Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln von fertigen Kartoffelpuffern über Dosengerichte bis zu Fruchtjoghurt können z.B. Allergien auslösen. Auch die fettreduzierten Lebensmittel bergen ihre Tücken: Das Weniger an Fett wird durch ein Mehr an Kohlenhydraten erkauft. Die aber werden von vielen Menschen ohnehin schon im Übermaß konsumiert (Limonaden, Eis, Süßigkeiten, Knabbereien…) und begünstigen so die Entstehung eines Typ-2-Diabetes, unter dem ein zunehmend größerer Anteil der Bevölkerung leidet. Also gilt: Am besten frisches Obst und Gemüse selbst verarbeiten und auf Fertiglebensmittel möglichst verzichten.

Gesunde Ernährung enthält auch nicht unbedingt die modernsten Produkte. Alte Apfelsorten z.B. lösen deutlich seltener Allergien aus als moderne Hochleistungssorten, die auf maximalen Ertrag hin gezüchtet wurden.

Im Übrigen können gesunde Nahrungsmittel nur aus einer gesunden Umwelt kommen. Die aber wird durch unser unvernünftiges System des Wirtschaftens zunehmend geschädigt: Im Ringen um „günstige“ Lebensmittelpreise werden in der Landwirtschaft Methoden eingesetzt, mit denen Natur verwüstet, Ackerboden und Grundwasser vergiftet und Tier-, Pflanzen- und Insektenwelt nachhaltig geschädigt werden. Die Ausrottung dutzender Arten Jahr für Jahr zerstört allmählich unsere Lebensgrundlagen! So sind günstige Preise für Obst, Gemüse und Fleisch letztlich schädlich, weil sie keine schonende und achtsame Behandlung unserer natürlichen Lebensgrundlagen ermöglichen. Bei Fleisch und Geflügel kommt noch hinzu, dass niedrige Preise nur bei Massentierhaltung möglich sind, in der regelmäßig hochwirksame Antibiotika in großen Mengen verfüttert werden, so dass Krankheitserreger sich anpassen – sie werden resistent. Auf diese Weise sind auch in der Anwendung am Menschen zahlreiche Antibiotika bei einer zunehmenden Zahl von Krankheitserregern nicht mehr wirksam, weshalb jährlich weltweit mittlerweile zehntausende Menschen an Infektionen sterben, die früher behandelbar waren.

Gesunde Ernährung ist also nicht nur das, was auf den Teller kommt, sondern sie beginnt auf dem Acker und im Stall, sie hat ihren Preis, undsie sollte zu einem möglichst hohen Anteil aus regionalen Betrieben kommen, um durch kurze Transportwege unsere strapazierte Umwelt zu entlasten. Umfassende Informationen über gesunde Ernährung gibt es auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Wer sich mit den dort nachlesbaren Empfehlungen vertrautgemacht hat, braucht nur noch zwei Dinge zu tun: Die Empfehlungen befolgen (einschließlich regelmäßiger körperlicher Aktivität!) und achtsam einkaufen.

 

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