Nahrung – das mitunter wichtigste Thema unserer Zeit. Ein Thema, das zwischen etablierten Gewohnheiten manchmal zu kurz kommt: Politisch, wirtschaftlich, ökologisch und letztlich auch ganz alltäglich. Wir wollen über die wohl schönste Hauptsache der Welt sprechen und gemeinsam lernen, wie eine Ernährungswende möglich wird.
Wir wollen mit euch einen Ernährungsrat gründen. Der Ernährungsrat soll ein unabhängiges politisches Instrument werden. Ein Rat aus Vertretern der Politik und Verwaltung, der Wirtschaft und engagierter Initiativen, aber auch aus Nachbarschaften, also einfach: Menschen, die mitmachen möchten. Dafür muss man kein Experte sein. Uns ist es wichtig ausprobieren zu dürfen, zu experimentieren, miteinander anzufangen.
In Hannover und Region existieren bereits weit gespannte Netzwerke von Engagierten. Aus unserer Sicht ist es Zeit, Fäden zusammen zu führen, mit einer gemeinsamen Stimme sprechen zu können und nachhaltige Konzepte zu etablieren. Um herauszufinden wie das gehen kann, haben wir einen Weg gezeichnet, zu dem wir euch hiermit einladen.
Entscheidend ist, was vor Ort wichtig ist. Wir haben bisher drei Nachbarschaften gefunden, in denen Einwohner*innen bereits daran arbeiten eine Ernährungswende von unten zu gestalten. Hier finden wir heraus, welche Themen Menschen bewegen und wo wir konkret ansetzen können.
Mittlerweile hat der Gründungsprozess begonnen.
Seit dem Kick-Off Ende März haben sich verschiedene Arbeitskreise gebildet und getroffen. Die Aufgabe dieser Arbeitskreise ist es, Schwerpunkte für den Ernährungsrat zu erarbeiten und ihn inhaltlich aufzubauen. Du bist herzlich eingeladen mit zu machen!
Das Projektteam besteht aus vier Personen, die selbst aktiv in Nachbarschaften arbeiten und beim Pestel Institut angestellt sind. Das Pestel Institut arbeitet dabei mit Fördermitteln der NKI des BMU, um eine Prozess-Begleitung bis September 2020 zu gewährleisten. Der Rat selber soll allerdings selbstbestimmt und -verwaltet funktionieren. Unser Team unterstützt lediglich bei der Entstehung.
Das Pestel-Institut betreibt neben anderen Schwerpunkten seit seiner Gründung 1975 Nachhaltigkeitsforschung. In den letzten zehn Jahren liegt der Fokus vermehrt auf Projekten mit direktem Ortsbezug, regionaler Wertschöpfung und Bürgerbeteiligung. Mit einem Ernährungsrat können wichtige Lücken in der Administration, Organisation und Vernetzung des Ernährungssystems geschlossen werden, die eine Veränderung hin zu gesunder, klimafreundlicher Nahrungsmittelerzeugung und -verteilung derzeit ausbremsen.