Wir sind alle Wähler*innen - und wir sind empört!
Kurzfristig wurde bekannt, dass ein Kahlschlag im hannoverschen Sozial-, Umwelt- und Kulturbereich bevorsteht.
Er wird durch diverse Kürzungsanträge zum städtischen Haushalt 2025/26 von CDU, SPD und FDP beabsichtigt und betrifft zahlreiche langjährig tätige Vereine, die fester Bestandteil der Stadtgesellschaft sind, darunter:
Kultur:
Jugend:
International:
Sozial:
Umwelt- und Klimaschutz:
Stadtentwicklung und Bau:
Zudem drohen dem UJZ Kornstraße indirekte Kürzungen durch die Aufnahme einer Extremismus- Klausel in die Förderung.
Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Streichungen nicht aus finanziellen Gründen erforderlich sind, denn die Verwaltung der LHH hat einen ausgeglichenen Haushaltsentwurf vorgelegt.
Dies empört und frustriert uns zusätzlich!
Es wirkt wie eine „Ohrfeige“ für die langjährige, engagierte Arbeit von zahllosen haupt- und ehrenamtlichen Akteur*innen. Diese übernehmen oft Aufgaben, die von der Verwaltung aus zahlreichen Gründen nicht erledigt werden können (z.B. aufgrund der Verpflichtung zu Ausschreibungen, durch die knappe Personalsituation etc.) oder sie erledigen diese Aufgaben – dank ihres ehrenamtlichen Engagements - zu einem Bruchteil der eigentlichen Kosten.
Insbesondere die Personalsituation der meisten Vereine ist davon betroffen, denn hier werden hauptamtliche Aktivitäten (bspw. Angestellte, Geschäftsstellen etc.) bis zur Unmöglichkeit zurückgestutzt.
Damit werden tausende von Ehrenamtlichen allein gelassen, denn ohne die administrative und koordinierende Unterstützung durch die hauptamtlichen Kräfte können sich die Ehrenamtlichen nicht mehr ausreichend um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern.
Mit der Durchsetzung der Kürzungsanträge würde Hannovers vielfältige und engagierte Zivilgesellschaft deutlich geschwächt. Das besorgt uns zutiefst - eine starke Demokratie braucht eine starke Zivilgesellschaft!
Wir fordern alle Rats- und Fraktionsmitglieder der Landeshauptstadt Hannover auf, die geplanten Kürzungen und Einschränkungen nicht weiter zu unterstützen bzw. zurückzuziehen, oder mit ihrer von den Wähler*innen dieser Stadt an sie verliehenen Stimme dagegen zu votieren.
Wir sind Einwohner*innen und Wähler*innen in Hannover, wir sind solidarisch miteinander und lassen uns nicht spalten. Wir sprechen gemeinsam für eine vielfältige, weltoffene, umweltbewusste und demokratische Stadt!
Hannover, den 13.11.2024
Betroffene Einrichtungen:
ADFC Stadt Hannover
Agentur für kreative ZwischenRaumNutzung e.V.
artothek Hannover e.V.
BUND Kreisgruppe Region Hannover
Internationale StadtteilGärten Hannover e.V.
kargah e.V.
Kulturzentrum Faust e.V.
Märchenkoffer e.V.
Medienhaus Hannover e.V.
MiSO-Netzwerk Hannover e.V.
Netzwerk Ernährungsrat Hannover und Region e.V.
UJZ Kornstraße
Unterstützerkreis Flüchtlingsunterkünfte Hannover e.V.
Solidarische Mitzeichner*innen:
Anwaltskanzlei Lerche I Schröder I Fahlbusch I Wischmann
Artothekenverband Deutschland e.V.
Bildungsverein Soziales Lernen und Kommunikation e.V.
Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Freiwilligenzentrum Hannover e.V.
Internationale Kulturelle Jugend-Arbeit (IKJA) e.V.
Initiative für internationalen Kulturaustausch e.V.
Janusz Korczak – Humanitäre Flüchtlingshilfe e.V.
MediNetz Hannover e.V.
Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge (NTFN) e.V.
Paritätischer Hannover gGmbH
Paritätischer Wohlfahrtsverband Region Hannover
PLATZprojekt e.V.
Tolstoi e.V.
Vietnam-Zentrum Hannover e.V.