
Neue Presse Artikel vom 8.12.2025
Wie kann das Schulessen in der Region Hannover besser werden?
Ab Mitte 2026 haben Grundschüler einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Ein günstiges und gesundes Mittagessen in den Schulen wird dann immer wichtiger. Die SPD macht jetzt einen Vorschlag, wie das Catering an den Schulen der Region Hannover verbessert werden kann.
Mittagessen in Schulen ist so eine Sache: In manchen Schulen gehen Kinder gerne in die Mensa, in anderen bleiben viele Tische leer. Das dürfte vor allem mit der Qualität der angebotenen Speisen zu tun haben. Klar ist schon jetzt, dass Grundschulen in den nächsten Jahren eine verlässliche Mittagsverpflegung anbieten müssen, möglichst gut und günstig. Denn ab 1. August beginnt der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen, und das bedeutet: Acht Stunden täglich verbringen Kinder in der Schule.
GmbH soll Schulessen für Kommunen zubereiten
„Die Nachfrage nach Schulmittagessen wird definitiv steigen, und manche Caterer sind jetzt schon am Limit“, sagt Eva Bender. Die SPD-Politikerin ist derzeit Hannovers Schul- und Kulturdezernentin und muss sich mit dem Thema von Berufs wegen beschäftigen. Zugleich steht Bender aber auch mitten im Wahlkampf, denn sie ist die Spitzenkandidatin der SPD bei der Wahl zum Regionspräsidentenamt im Herbst 2026. Als Kandidatin macht sie jetzt einen Vorschlag, wie das Schulessen regionsweit verbessert werden kann. „Wir sollten eine GmbH gründen, die das Schulessen für die Kommunen der Region Hannover zubereitet“, sagt sie.
Die Idee dahinter sei, sagt Bender, zum einen eine gute Qualität des Essens zu gewährleisten, zum anderen regionale Erzeuger, also die Landwirte im Umland, einzubinden. Man kann sich jetzt fragen, warum die Schulverwaltungen in den Kommunen nicht schon jetzt mit Landwirten aus der Region zusammenarbeiten. Antwort: Die Verwaltungen sind ans strikte Vergaberecht gebunden, und das sieht vor, dass sie den günstigsten Anbieter nehmen müssen, ganz gleich, woher dieser stammt. „Das hat zur Folge, dass manche Schule ihr Essen aus Südhessen angeliefert bekommt“, sagt Bender. Eine GmbH dagegen muss solche Vergabevorschriften nicht einhalten, sondern kann frei mit jeglichen Erzeugern verhandeln.
Ein Drittel der Kommunen müsste mitmachen
Mit ihrer Idee steht die SPD noch am Anfang. Es komme darauf an, sagt Bender, dass etwa ein Drittel der 21 Regionskommunen mitmacht, damit die Versorgung mit Schulessen wirtschaftlich tragfähig ist. Vermutlich werde man auch noch in die eine oder andere Großküche investieren müssen. „Mit ein paar bestehenden Großküchen sind wir auch schon im Gespräch“, sagt die SPD-Regionsspitzenkandidatin.
Derzeit sind die Zuständigkeiten für Schulen so verteilt: Die Städte und Gemeinden kümmern sich um alle Grund und weiterführenden Schulen. Die Regionsverwaltung ist für alle berufsbildenden Schulen und Förderschulen in Hannover und dem Umland verantwortlich. In diesem Bereich hält sich der Bedarf an schulischem Mittagessen jedoch in Grenzen. Rund 32.000 Berufsschüler zählt die Region und etwa 2700 Förderschüler. „Die Teilnahme von Berufsschülerinnen und -schülern am Mittagessen ist aber nicht besonders hoch“, sagt Bender. Daher sei es entscheidend, dass sich mehrere Kommunen am zentral organisierten Schulessen beteiligen.
Bender: Gemeinsames Mittagessen fördert die Schulgemeinschaft
Ihre Parteifreunde in den Umlandstädten hat Bender schon im Boot. Der Ronnenberger Bürgermeister Marlo Kratzke will bei der Schulessen-GmbH ebenso mitmachen wie Bürgermeisterkandidat Lars Barlsen, sollte er in Langenhagen die Wahl gewinnen. Gleiches gilt für Philipp Neessen, Kandidat für das Bürgermeisteramt in Isernhagen. Auch Claudio Provenzano, Bürgermeister von Garbsen, wäre am Start.
Bender betont, dass es nicht nur darum gehe, gutes Essen aus regionalen Erzeugnissen anzubieten. „Mit geht es auch um einen pädagogischen Aspekt“, sagt sie. Gemeinsames Mittagessen fördere die Schulgemeinschaft, zudem könnten Kinder schulische Ausflüge zu Großküchen und Landwirten unternehmen, um mehr über gesunde Ernährung zu erfahren.
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